Mit KI auf Freileitungs-Fehlersuche: 50Hertz und Fraunhofer-Institute testen neue Technologien

50Hertz und zwei Fraunhofer-Institute der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) wollen gemeinsam Technologien aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) testen, um mögliche Defekte an Freileitungen schneller und effektiver zu beheben. Ziel ist es, zukünftig die bei der Inspektion von Leitung und Strommasten gewonnenen Bildaufnahmen über Algorithmen automatisiert auswerten zu können. Beide Partner haben dazu ein Projekt mit dem Namen »CoDro« beschlossen und gestartet.

Die Kontrolle und Wartung von Freileitungen wird zukünftig durch KI unterstützt.

CoDro steht für Common Algorithms for Autonomous Drones Operation (zu deutsch: Gemeinsame Algorithmen für den Betrieb autonomer Drohnen). So soll zukünftig durch hochauflösende statische Bilder der Freileitungen ein kontinuierliches Zustandsmonitoring aufgebaut werden. Auf Basis dieser Bilddaten können KI-Algorithmen und trainierte neuronale Netzwerke mögliche Defekte lokalisieren und klassifizieren. Ein erster Test wurde für Korrosionsschäden an Masten erfolgreich durchgeführt.

Die beiden Berliner FMD-Mitgliedsinstitute Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut (HHI) und Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) steuern ihre fachliche Expertise zu diesem 50Hertz-Projekt bei. Während das Fraunhofer HHI die KI-basierte automatische Erkennung von Korrosionsfehlern verantwortet, arbeitet das Fraunhofer IZM an der Bilddatenbank, dem Labeling-/Annotations-Tool und der Web-Oberfläche. 50Hertz stellt parallel dazu umfangreiches Bildmaterial aus Drohnen- und Helikopterflügen bereit, um den Aufbau der Datenbank zu ermöglichen. Ein webbasiertes Tool für Labeling und Bildverwaltung ist daraus bereits entstanden.
 

Über 50Hertz

50Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz im Norden und Osten Deutschlands und baut es für die Energiewende bedarfsgerecht aus. Unser Höchstspannungsnetz hat eine Stromkreislänge von etwa 10.490 Kilometern – das ist die Entfernung von Berlin nach Rio de Janeiro. Das 50Hertz-Netzgebiet umfasst die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen sowie die Stadtstaaten Berlin und Hamburg. In diesen Regionen sichert 50Hertz mit etwa 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um die Uhr die Stromversorgung von 18 Millionen Menschen. 50Hertz ist führend bei der sicheren Integration Erneuerbarer Energien: In unserem Netzgebiet stammen über 60 Prozent des verbrauchten Stroms aus regenerativer Erzeugung – bis zum Jahr 2032 wollen wir über’s Jahr gerechnet 100 Prozent Erneuerbare Energien sicher in Netz und System integrieren. Anteilseigner von 50Hertz sind die börsennotierte belgische Holding Elia Group (80 Prozent) und die KfW Bankengruppe mit 20 Prozent. Als europäischer Übertragungsnetzbetreiber ist 50Hertz Mitglied im europäischen Verband ENTSO-E.
 

Mehr Informationen:

Live-Daten aus unserem Netz gibt es in der 50Hertz-App für Apple, Android und Windows. Informationen und Download-Links unter 50hertz.com/app.
 

Über die FMD

Die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) ist eine Kooperation des Fraunhofer-Verbunds Mikroelektronik mit Leibniz FBH und IHP. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vernetzt die FMD die Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur sowie das Technologie-Know-how ihrer elf Mitgliedsinstitute und ist damit der leistungsfähigste Anbieter für angewandte Forschung, Entwicklung und Innovation im Bereich der Mikro- und Nanoelektronik in Deutschland und Europa. Die FMD bietet F&E-Dienstleistungen, Anwendungslösungen und neue Technologien in einem hohen technischen Reifegrad aus einer Hand für einen breiten Kundenkreis
 

Mehr zum Anwendungsfeld Energie in der FMD

Letzte Änderung: